Meiner Meinung nach Vergeht die Zeit viel zu schnell. Da streitet man sich im einen Moment noch mit den Eltern obs nun ein Abi sein darf oder nicht und denkt sich das es nichts schöneres gäbe als endlich aus der Schule raus zu kommen, im nächsten hat mein sein Abi dann (trotz aller Bedenken) in der Tasche und bereut das die Schule nun doch vorbei ist und im nächsten hat man ein Jahr abwechslungsreiches FSJ hinter sich und fährt mit dem Zug nach Jena um das Leben als Student im Bereich Wirtschaftsingeneurwesen anzutreten.
Es ist schon komisch, andauern kommen Eltern und Verwandte und meinen „Ach bist du groß geworden! Ich weiß noch, da warst du sooooo [mit der Handfläche im Hüftbereich] groß…!“, womit sie ja eigentlich nur sagen wollen, dass sie sich selber viel zu alt fühlen und die alten Zeiten vermissen. Jetzt muss ich leider zugeben, dass es mir mit meinen 19 Jahren irgendwie jetzt schon ähnlich geht, irgendwie geht das alles viel zu schnell.
Man soll sich nicht wundern das ich sowohl bereits umgezogen als auch genügend Leute in meiner neuen Stadt kennengelernt habe um eine ganze Bar zu füllen und einige meiner engeren Verwandten immer noch nicht wissen (oder wussten) das ich überhaupt studiere. Wie gesagt, das ging einfach viel zu schnell.
Und wie mit allem das „viel zu schnell“ geht bleiben auch viel zu viele Dinge auf der Strecke liegen. Man wollte sich ja noch um dies und jenes kümmern, aber die Prioritäten liegen leider anders (ohne irgendjemandem oder irgendetwas böswillig vernachlässigen zu wollen). Bedeutet also das man zwischen dem Planen des Umzugs, der nächsten Fahrt nach Hause und der Gestaltung der Wochenenden bereits doch recht viel mit dem Leben in einer Uni zu tun hat (also mal ehrlich, wie kann sich ein Stundenplan eigentlich 6x in 4 Tagen ändern?!?!), sodass man sich nicht zu wundern hat, dass das Handy vibriert und man eine eher aggressive als freundschaftliche Nachricht auf Whatsapp bekommt die einem bedeuten soll mehr Zeit in andere bestimmte Dinge zu investieren.
Also stehe ich offensichtlich anders da. Heute Morgen bin ich noch daran gescheitert um 6 Uhr aufzustehen, schaffte es dann doch um 8 Uhr, legte knapp 500km mit dem Auto zurück um einen Autoschlüssel mitten ins Nirgendwo zu bringen um ein blödes aber verständliches Missgeschick (da lag der Schlüssel wohl noch im Kofferraum als die Klappe zu fiel) zu beheben und dabei in 5 Stunden die Hälfte meines letzten Monatsgehalts zu verdienen. Glücklicherweise hatte ich danach die Möglichkeit einen Aktiv-Ausflug aufs Land machen zu dürfen, beim Rasenmähen und Blumen pflanzen wurden der Alltag etwas zur Seite gedrängt und ich konnte einfach mal abschalten, war sehr angenehm und zudem höchst unterhaltsam! Danke an Leona dafür 😉
Tja, ein Sonntag hält nicht ewig, Leona war so nett mir bei mir Zuhause etwas zu helfen („etwas“ ist vielleicht „etwas“ untertrieben :P) während ich meine sieben Sachen (ein Koffer, eine Tasche und den Rucksack (den man auch fast als Koffer zählen kann)) packen durfte. Ein kleiner Ausflug zu Back Factory und dann wars auch schon sechs. Wie die Zeit verrinnt; schlussendlich rannte ich gehetzt und bis oben hin bepackt in Begleitung von Christian zum Bahnhof um dann mal wieder daran erinnert zu werden das lesen doch sehr vorteilhaft sein kann, der Zug fuhr nämlich 10 Minuten später als gedacht 🙂
Wiederrum nach weiteren 400km Bahnfahrt incl. 2x Regionalbahn fahren hat man eine eigentlich recht ruhige und angenehme Fahrt hinter sich. Einziger Meckerpunkt waren die nicht funktionierenden Steckdosen im IC, ich meine, wozu sonst bezahle ich den Aufschlag?! Mein Koffer ist natürlich in diesem total ruhigen (es ist wirklich totenstill!!!) Jena ohrenbetäubend laut, ich hatte das Gefühl ich würde die halbe Nachbarschaft aufwecken 😀
Jetzt liege ich endlich im Bett und lese mir noch einmal diesen verstörenden Text durch, nicht sicher ob ich ihn gut finden soll oder einfach nur bescheuert, aber was solls. Was wäre das hier alles schon ohne ein bisschen Verrücktheit?! 😛
Gute Nacht!